Schon ein richtiger Elektro-Klassiker

19.06.2024

Hyundai Kona EV Prestige Line

Schon die erste Generation des Hyundai Kona Elektro war ein großer Wurf. Während der erste Elektro-SUV noch auf einer Verbrenner-Plattform aufbaute, wurde nun die E-Version als erste entwickelt und alle anderen Versionen bauen auf dieser Elektro-Plattform auf. Dadurch ist Kona Nummer zwei auch kräftig gewachsen. Mit 4,36 Meter ist er jetzt 15 Zentimeter länger, mit 1,83 Meter 2,5 cm breiter und der Radstand wuchs um sechs Zentimeter auf 2,66 Meter. Das spürt man auch beim Platzangebot. Während man vorne immer schon komfortabel saß, sitzen jetzt auch im Fond größere Leute einwandfrei. Auch der Kofferraum hat gewonnen, jetzt passen hier bis zu 1.300 Liter rein, bisher waren es maximal 1.114 Liter (Kona Elektro). Und dazu gibt es noch das Staufach vorn, den Frunk, mit 27 Litern Fassungsvermögen.

Das Design wurde futuristisch und wird nicht jedem gefallen. Das durchlaufende, schmale LED-Lichtband vorn und hinten ist fast schon traditionell für SUV-Stromer, dazu gibt es eine zerklüftete Seitenlinie mit auffälligen Radkästen und allerlei Kanten und Sicken sowie eine auffällige Rücklichter-Konstellation. Insgesamt alles andere als unauffällig oder langweilig.

Den neuen Elektro-Kona gibt es in zwei Versionen, mit 156 PS und 48,4 kWh großem Akku sowie mit 218 PS und 65,4 kWh Akku. Gefahren sind wir die knapp 1,8 Tonnen schwere, stärkere Variante. Freunde der gepflegten Kraftfahrt sind beim Kona Elektro richtig und bekommen vorgeführt, wie angenehm elektrisches Fahren ist. Antrittsstark, homogen und mühelos beschleunigt das Strom-SUV bis aufs Spitzentempo von 172 km/h. Dazu gibt´s eine leichtgängige wie präzise Lenkung sowie eine ausgewogene Fahrwerksabstimmung.

Dem ganzen E-System spürt man die große Erfahrung an, die Hyundai inzwischen mit Elektroantrieben hat. Die Kraft ist fein dosierbar, die Rekuperation über Lenkradwippen vierfach justierbar – und arbeitet zwischen mühelosem Segeln und aufmerksamen One-Pedal-Drive tadellos. Hyundai verspricht bis zu 514 Kilometer mit einer Akkufüllung. Wir schafften rund 460 Kilometer. Auch noch ein sehr beachtlicher Wert.

Anders als die größeren Hyundai-Stromer Ioniq 5 und Ioniq 6 bietet der Kona Elektro keine 800-Volt- sondern nur die gängige 400-Volt-Ladetechnik. Schon deshalb lädt er nicht turboschnell. Wechselstrom genehmigt er sich dreiphasig und mit bis zu 11 kW. An der DC-Schnelladestation kann maximal mit 102 kW geladen werden. Von 10 auf 80 Prozent Batteriestand dauern dann 41 Minuten. Sehr praktisch ist der V2L-Adapter für bidirektionales Laden mit integrierter 230-Volt-Steckdose – mit dem kann der Kona seinen Strom auch an externe Verbraucher, wie beispielsweise ein E-Bike, abgeben.

Der Innenraum fühlt sich luftig an, mit klaren Strukturen. Herzstück sind zwei 12,25 Zoll große Displays für das freischwebend anmutende digitale Cockpit. Und es gibt sie noch, die guten alten Tasten, Schalter und Drehknöpfe für die wichtigsten Funktionen. Hier war Hyundai schon immer vorbildlich. Wenn es in der noch jungen Elektroauto-Szene schon Klassiker gibt, dann gehört der Hyundai Kona Elektro dazu. Der neue Elektro-Kona hat gewonnen – an Stil, an Größe, an Anmutung und an Praxistauglichkeit.


Technische Daten: Hyundai Kona EV Prestige Line

Motor: Permanent Synchron-Elektromotoren, 160 kW / 218 PS

255 Nm max. Drehmoment

Batterie: Lithium-Ionen-Polymer 65,4 kWh

Reichweite: 514 km (laut WLTP),

Laden: AC 11 kW, 3-Phasig (10-100%): ca. 6:25 Stunden

max. DC-Ladeleistung: 102 kW

DC-Ladedauer (10-80%): 0:41 h

CO2: 0 g/km

Antrieb: Frontantrieb, 1-stufiges Reduktionsgetriebe

Spitze: 172 km/h

Testverbrauch: 15,1 - 20,2 kWh/100 km

Kofferraum: 466–1.300 l Liter

Preis: ab 42.990,- € (48,4 kWh-Akku), Preis des Testwagens 46.990 (0% NOVA)